Was sind Fürbitten zur Taufe? Die wichtigsten Fragen schnell beantwortet
Bei Fürbitten oder Fürbittengebeten handelt es sich um Gebete, die für jemand anderen gesprochen werden – sie sind ein christlicher Brauch. Besonders üblich sind Fürbitten bei der Taufe oder bei Hochzeiten. Sie bestehen aus Wünschen für den Täufling oder das Brautpaar an Gott und drücken die Hoffnung aus, die die Vortragenden für ihre Lieben haben. In der Regel beginnen sie mit einer direkten Anrede an Gott und enden mit einem «Wir bitten dich, erhöre uns» oder «Amen» der Gemeinde. Fürbitten sind sowohl im evangelischen als auch im katholischen Brauchtum ein fester Bestandteil.
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Wie viele Fürbitten sind bei der Taufe üblich?
Die Anzahl der vorgetragenen Fürbitten wird vor Beginn des Taufgottesdienstes in der Kirche mit dem Priester oder Pfarrer abgesprochen. Sie richtet sich nach den Traditionen in regulären Gottesdiensten, aber auch nach der Dauer der Messe und der Anzahl der Täuflinge. Üblich sind hier etwa zwei bis vier Fürbitten pro Taufkind – ist genügend Zeit da, können es auch mehr Fürbitten werden.
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Frei gesprochene oder abgelesene Fürbitte?
Ob die Fürbitten frei vorgetragen oder abgelesen werden, ist nicht vorgegeben. Entscheiden darf sich hier jeder Vortragende individuell. Sicherlich wirkt eine frei vorgetragene Fürbitte noch individueller und persönlicher, da das Taufkind direkt angesprochen werden kann – vielen Menschen liegt jedoch das freie Sprechen vor Publikum nicht, sodass ein Zettel zur Unterstützung hilfreich sein kann. Teilnehmende des Gottesdienstes erhalten die Fürbitten ohnehin vor Beginn der Feier oder suchen selbst passende Sprüche aus, sodass sie ausreichend Zeit haben, sich vorzubereiten und die Fürbitten auch abgelesen liebevoll zu präsentieren.
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Fürbitten zur Taufe oder Bibelzitate?
Wünsche für den Täufling können sowohl in Form von Zitaten aus der Bibel als auch durch individuell formulierte Fürbitten ausgedrückt werden. Eine feste Vorgabe gibt es hier nicht – die Eltern des Taufkindes können gemeinsam mit dem Pastor oder Priester eine Entscheidung treffen. Während Bibelzitate den Fokus im Taufgebet vor allem auf die guten Taten von Jesus und Gott legen, können persönliche Fürbitten noch etwas offener und herzlicher gestaltet werden. Sie erhalten zum Beispiel häufig auch Versprechen von Taufpaten oder Grosseltern, immer ein offenes Ohr für den Täufling und die Eltern zu haben.
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Wer liest Fürbitten zur Taufe?
In den meisten Fällen werden Fürbitten bei der Taufe von den wichtigsten Menschen im Umfeld der Familie des Taufkindes gelesen. Oft sind das die Grosseltern, ältere Geschwister, Eltern oder Paten – aber auch enge Freunde der Familie können Fürbitten halten und ihre Wünsche für das Taufkind an Gott herantragen. In manchen Fällen bereitet auch der Pfarrer oder Priester einige Fürbitten vor und fragt zu Beginn des Gottesdienstes, wer Fürbitten lesen möchte. Möchtet ihr euch schon frühzeitig um dieses Thema kümmern, könnt ihr auch beim Verteilen der Einladungen zur Taufe die Menschen ansprechen, von denen ihr euch eine Fürbitte wünscht.
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Wann trägt man Fürbitten zur Taufe vor?
Grundsätzlich ist es die Entscheidung der Eltern, wann Fürbitten im Taufgottesdienst vorgetragen werden. In der traditionellen Messe werden die Fürbitten vor der Taufe vorgetragen. Gerade bei Gemeinschaftstaufen mit mehreren Täuflingen ist es sinnvoll, sich an diesen üblichen Ablauf zu halten, damit es nicht mehrere unterschiedliche Zeitpunkte gibt, an denen Fürbitten gelesen werden sollen. Am besten sprecht ihr einfach im Vorfeld mit dem Priester oder Pfarrer, wie der übliche Ablauf aussieht und ob er auf individuelle Wünsche eingehen kann.